Die Schwierigkeit der Definition
Was ist ein Konflikt, was bezeichnen wir als Konflikt. Wikipedia spricht von Unvereinbarkeit bzw. scheinender Unvereinbarkeit. Wenn man das so sieht, was bleibt dann übrig? Sind Konflikte nicht oft von unterschiedlichen Ansichten zu einem Thema geprägt, die aber keineswegs unvereinbar sind, sondern einerseits auf einen unterschiedlichen Informationsstand basieren können wie auch auf unterschiedlichen Vorstellungen und Zielsetzungen? Wenn Vorstellungen etc. unvereinbar wären, gäbe das dann überhaupt innerhalb einer Gruppe Konflikte, wenn diese sich über Gemeinsamkeiten definiert?
Meinerseits ist Unvereinbarkeit ein sehr starker Begriff, bildlich gesehen, wäre dies nicht nur Mauern oder Gräben, sondern Welten die die jeweilig Beteiligten trennen. Diese Art von Konflikten würde ich mit kriegerischen Auseinandersetzungen, diktatorischen, realen Handlungen und religiösem Fanatismus gleichsetzen. Dort steht am Anfang die Unvereinbarkeit von Zielen.
Also zurück zu den Alltagskonflikten, zu denen, die uns im Leben begleiten, das Leben und unsere Umwelt formen und denen wir tagtäglich ausgesetzt. Ja, das sind wir, in unserem Zeitalter in noch vielfältiger Weise als noch Generationen vor uns. Je mehr Kommunikation und Vernetzung zwischen Gruppen besteht, desto mehr werden Konflikte offensichtlich, die in vergangenen Zeiten in vergleichbarer Anzahl existiert haben, aber die Gruppe, derer, die Kenntnisse über sie hatte, war geringer als heute. Dies hängt u.a. mit unserem Verhalten zusammen, Konflikte öffentlich zu machen, was nicht unbedingt negativ sein muss, in vielen Fällen halte ich dies für positiv.
Konflikte, wenn man sie als Unterschiede zwischen den Ansichten mehrerer Beteiligter definiert, haben durchaus einen positiven Charakter, durch Konflikte stellen wir eigene Thesen in Frage, kommen zu neuen Erkenntnissen und entwickeln uns weiter. In dem Sinne sind Konflikte weder positiv noch negativ, sie gehören einfach zu unserem Leben dazu.
Ursachen und Wirkung
Jeder Konflikt hat seine Ursache. Doch zu selten gehen wir dieser Ursache auf den Grund, sondern beschäftigen uns stattdessen mit der Wirkung, die sich in der Kommunikation zwischen den Beteiligten einerseits und denen, die der Ansicht sind, sich auf eine Seite stellen müssen, besteht. Dadurch vergeben wir die Chance eine Annäherung bereits in einem frühen Konfliktstadium zwischen den Beteiligten zu erreichen.
Ein immer wieder zu beobachtendes Phänomen: Man gerät über eine Differenz in den Ansichten in einen Streit, die Kommunikation eskaliert und ab dann ist nur noch die Eskalation der Kommunikation das Thema, die Differenz oder gar die Ursache der Differenz gerät aus dem Blickfeld. Verstärkt wird dieser Effekt, wenn die Kommunikation über den Ursprungskonflikt sich nur noch mit der Wirkung der Kommunikation untereinander beschäftigt. Oftmals werden mitten in einer Diskussion die Beteiligten zu einer annehmbaren Diskussionsform aufgefordert.
Das ist eigentlich ein gutes Anliegen, wenn es gelingt, trotzdem an der Konfliktannäherung mitzuwirken. Dadurch, dass vom eigentlichen Konflikt ablenkt wird, ist die nächste Chance vergeben, zu einer Annäherung zu kommen. Isoliert man den Konflikt auf die Kommunikation werden die Beteiligten, zumindest einer stumm – der Konflikt besteht weiter, auch wenn die augenscheinlich die „Ruhe“ hergestellt ist.
Druck und Konsequenzen
Ich frage mich oft, ob es nicht etwas kurzsichtig ist, wenn man von außen auf die Art und Weise der Kommunikation Einfluss und Druck ausübt, ohne die Ursache des Konflikts zu betrachten. Jeder hat eine andere Ausdrucksweise, einem fällt es schwer, seine Ansichten so gewählt auszudrücken, andere wiederum referieren frei über ein ihnen vor ein paar Stunden noch unbekannten Sachverhalt. Nehmen wir mit unserem Anspruch an eine „perfekte“ Kommunikation nicht denen die Stimme, denen einfach die Erfahrung, die Einsicht oder auch die Erkenntnis für eine in unseren eigenen Augen annehmbare Kommunikationsform fehlt?
Um Missverständnisse vorzubeugen, wer beleidigt, dem darf man andere Ausdrucksmöglichkeiten empfehlen und auch auf sein Fehlverhalten hinweisen. Ohne Frage. Wer strafrechtlich relevantes über seine Mitmenschen meint loswerden zu müssen, hat in meinen Augen auch dafür die Konsequenzen zu tragen. Aber sind wir in der Lage zwischen einer Kommunikation, die die Mehrheit nicht akzeptabel findet und der Differenz und ihrer Ursache zu unterscheiden?
Im Zwiegespräch kann es klappen, je nach Tiefe der Differenz sind ein, zwei Unbeteiligte auch nicht zu verachten, die die Vermittlung übernehmen können. Ist ein bewährtes Konzept, nennt sich Mediation und hat die einzige Voraussetzung, dass die Beteiligten eine Handlungsweise für sich finden wollen und nicht unverrückbar an eigenen Vorstellungen festhalten. Der Willen zu einer Annäherung muss in jedem Fall von den am Konflikt Beteiligten kommen.
Wenn ein Konflikt in die Öffentlichkeit getragen wird, fühlen sich viele, die davon Kenntnis nehmen – je nach Härte des Konflikts – berufen, entweder einer Seite Recht zu geben oder durch Äußerungen sich auf eine Seite zu stellen. Die wenigsten bleiben neutral. In manchen Fällen wird Neutralität von den Konfliktparteien schon als gegnerische Position angesehen und somit ebenfalls Druck ausgeübt, sich für eine Seite zu entscheiden. Motto: Bist du nicht für mich, bist du gegen mich
Dennoch sollte man sich seine Neutralität nicht nehmen lassen. Es wird nicht nur Druck von den Konfliktparteien auf andere ausgeübt, ihnen recht zu geben, auch diejenigen, die sich für eine Seite bereits entschieden haben, üben diesen Druck in gleicher Intensität oder stärker, aus. Diese Konstellation führt dazu, dass wiederum die Ursache des Konfliktes aus dem Sichtfeld gerät, im Vordergrund steht nun die Gruppenbildung, der Konflikt überträgt sich auf die gebildeten Gruppen und breitet sich weiter aus.
Immer wieder ist zu bemerken, dass bei dieser Art der Konfliktausbreitung von einer scheinbaren Mehrheit (den Lauten) die Entscheidung im Konflikt bereits vorneweg genommen wird. Gerade wenn nur eine Konfliktpartei eher die Öffentlichkeit sucht, als die andere, eine der Parteien sich nicht rechtfertigt, ist es eher die „Laute“, die die scheinbar mehr Unterstützung erhält. Warum scheinbar, weil sich der größte Teil nicht zu Wort meldet, ob nun entnervt, sich nicht einmischen will oder auch indirekte Wege der Unterstützung sucht. Bei der Beobachtung eines Konflikts nehmen wir nur die wahr, die sich äußern. Ob diese die Ansicht der Mehrheit einer Gruppe widerspiegeln, wird oft nicht bezweifelt.
Durch das „Rückenstärken“ einer Konfliktpartei sieht diese nicht mehr die Erforderlichkeit, sich noch weiter mit dem Konflikt zu beschäftigen, die Öffentlichkeit gibt dieser Partei scheinbar Recht, daher fühlt sich die als Sieger. Die andere Partei ist der Ansicht, gegen die scheinbare Mehrheit nichts ausrichten zu können, sie verstummt als Verlierer.
Diese Art und Weise, wie man aktiv die Annäherung im Konflikt verhindert, führt zu Opfern der Kommunikation. Gerade wenn man nicht rhetorisch begabt ist, keine begründeten Erklärungen abgibt, sondern eher klare, kurze Positionen vertritt, wird man Opfer der Kommunikation. Aus einer Überforderung im Konflikt wird eine Isolierung, weil durch die fehlende Annäherung im Konflikt die Schuldfrage festzustehen zu scheint. Eine sehr beliebte Form dieser Art von „unterdrückender“ Kommunikation ist es, reale Ereignisse und Handlungen mit Vermutungen so geschickt zu verbinden, dass die Mehrheit es als Beweiskette anerkennt. Wir sind oftmals nicht unbeteiligt an dieser Art von Konflikten, sei es, weil wir der Ansicht sind, dass die direkte Ausdrucksweise nicht hinnehmbar ist, sei es, dass wir uns vorschnell auf eine Seite eines Konfliktes schlagen und Aussagen kaum hinterfragen, weil wir geblendet sind, von der Art wie der Konflikt geführt wird.
Ist das der Weg, wie wir mit Konflikten umgehen wollen? Er ist es, den wir nutzen.
Dazu kommt, dass wir Meister im Verdrängen von allem Unangenehmen, was den Zusammenhalt der Gruppe gefährden könnte und was das Bild, dass andere sich von der Gruppe zusammenstellen, negativ beeinflussen könnte, sind. Das ist die eine Seite, das Gefühl zur Selbsterhaltung der Gruppe beitragen zu müssen. Kurzsichtig, weil Konflikte sich nicht auf ewig verdrängen lassen und gerade das Verdrängen, den Bestand der Gruppe weitaus mehr gefährden kann, als wenn man sich mit den Konflikten auseinandersetzt. Ich spreche von Auseinandersetzung, andere nennen dies Konfliktmanagement.
Konflikte als Mittel zum Zweck
Aber bevor ich dazu komme, ein Aspekt, von angeblicher Konfliktlösung, der eine Dynamik auslöst, gegen die ich kein Mittel habe, außer in jedem Falle sich selbst eine Meinung zu bilden. Am Ende dieses Aspektes gibt es keinen Konflikt mehr, er ist nicht gelöst, er ist nicht vernichtet, am Ende ist ein Beteiligter kommunikativ schwer verletzt, wenn nicht gar vernichtet.
Bestehende Konflikte zwischen Beteiligten werden von Dritten aufgenommen, um eine der Seiten des Konflikts zu diskreditieren, ohne auf den Konflikt einzugehen, um diesen Konflikt auf eine oder mehrere Personen herunter zu brechen. Fortan richtet sich die Kritik nicht mehr auf die Sache, sondern auf die Person, die eine bestimmte Ansicht vertritt. Ihr werden im Zusammenhang stehende oder auch nicht im Zusammenhang stehende Handlungen und Ereignisse vorgeworfen. Wenn eine Erklärung plausibel erscheint, versagt oftmals jegliche Skepsis an der Darstellung, jede Distanzierung zur eigenen Urteilsfähigkeit. Auch diese Kommunikationsart verfolgt das Ziel, andere zu isolieren.
Der Grund dafür kann es sein, mittels der direkt auf die Person gerichteten und gebündelten Kritik, die vertretende Ansicht gleich mit zu erledigen. Das Ziel kann auch die verbale Vernichtung der Person sein, die man aus Gründen XY als Konkurrenz zu eigenem Fortkommen und eigenen Zielen in der Gruppe sieht.
Der Grund warum ich so ausführlich werde, ist, dass mir diese Art und Weise oft zu wenig erkannt wird, wenn die sachlichen Argumente nicht mehr ausreichen, wird, um eigenen Positionen und Ziele zu verfolgen, wird es persönlich. Das kann sich in direkten Angriffen ausdrücken, aber auch in einer Art, in der man die Argumentation anderer lächerlich findet oder einfach abwinkt und äußert, sie längst widerlegt zu haben. Wichtig scheint bei dieser Art der Ausnutzung von Konflikten zu sein, die eigene Überlegenheit zur Schau zu stellen, was mich wiederum zur Erkenntnis führt, dass diejenigen, die diese Art der Konflikteinmischung verfolgen bzw. sie auch im Konflikt anwenden, über ein geringes Selbstvertrauen verfügen.
Wie oft hatte diese Handlungsweise bereits Erfolg? Wie viele haben wir schon verloren, die nicht mehr ihre Ideale, Visionen und Ideen verfolgen? Wie oft haben wir andere einfach gewähren lassen, sind in den Chor der Kritik eingefallen oder stumm geblieben, weil uns der Erhalt der Gruppe gefährdet erschien? Was ist ein Mensch wert, was sind seine Ideale und Visionen wert. Definiert sich nicht die Gesellschaft und somit auch der Gruppe in ihrem Zusammenhalt, wie sie mit dem schwächsten Glied umgeht?
Ich habe kein Patentrezept, nur die eigenen grauen Zellen einzuschalten, Worte als Worte wahrzunehmen, nicht als Argumente geschweige denn Beweise und sich kein Urteil zu bilden, ohne dass man die Ansichten aller am Konflikt Beteiligter zur Kenntnis nehmen konnte. Wenn ich auf diesem Wege mir ein Urteil gebildet habe, ist es immer noch mit einem Fragezeichen gewesen, weil ohne Gesprächs- und Feedbackmöglichkeit ist es eben auch nur ein Bild, dass man sich aus den zur Verfügung stehenden Informationen gemacht hat.
… und nicht von Sympathie und Emotionen leiten lassen, nicht umsonst lassen wir unsere Streitigkeiten von unbeteiligten, zumindest halbwegs neutralen Personen regeln. Kein Mensch hat es verdient, vorverurteilt zu werden, jeder muss die Konsequenzen für sein Handeln tragen.
Ein anderer, wenig benutzter Weg ist, es nicht zuzulassen, dass sich die Kritik von der Sache auf die Person überträgt, dem entgegenzutreten. Das verlangt schon etwas Engagement, weil man schnell selbst zur Zielscheibe wird, weil als Gefahr erkannt. Um so schwerer fällt der Weg, wenn man nicht die Ansicht der Zielperson teilt.
Macht und Einfluss
Man kann Konflikte auch dazu nutzen, die eigene Macht- und Einflussposition zu stärken. Bei Beginn von Konflikten tritt man als Vermittler auf und „spricht“ ein Urteil, rhetorisch einwandfrei begründet. Achtung Übertreibung – Wenn sich Einzelpersonen dazu berufen fühlen, die Reinkarnation der Weisheit zu sein und Konflikte im Keim zu ersticken, in dem sie eine Handlungsweisungen geben, mit dem Nachdruck, die Gruppe sei sonst gefährdet, ein Ziel wäre nicht mehr erreichbar = die Welt würde untergehen, sollten sämtliche Alarmsignale sich in Betrieb setzen. Diese Handlungsanweisungen dienen augenscheinlich dem Schutz der Gruppe ggf. auch darüber hinaus, bei näherem Nachdenken aber durchaus auch der Erhaltung und Stärkung des Einflusses einer Einzelperson. Gerade wenn sie indirekte Berührungspunkte mit dem Konflikt hat.
Nicht jeder dieser Fälle muss dem Leser begegnen, mir ist es wichtig zu zeigen, wie manipulierbar jeder sein kann, wenn man Argumente nicht prüft, sich auf Aussagen verlässt und sich nur allzu leicht auf eine Seite eines Konfliktes stellt. Wie leicht Konflikte für andere Ziele ausgenutzt werden können. Daher hat jeder, der sich aktiv mit Konfliktannäherung, -management bzw. -lösung beschäftigt, ein hohes Maß an Verantwortung. Jeder, der sich in einem bestehenden Konflikt einmischt, sollte sich dem bewusst sein, zu was seine Meinungsäußerung beitragen kann.
Was tun: Versuchen weniger auf die Wirkungen, mehr auf die Ursachen zu achten. Keine Urteile fällen, wenn man nur einen Bruchteil der Informationen hat.
Umgang mit dem Gegenüber bei Konflikten / Meinungsverschiedenheiten
Direkten Konflikten mit Ruhe, wenig Emotionen, viel Sachlichkeit und Gelassenheit begegnen
Was macht einen Konflikt aus? In einer Vielzahl von Fällen ist es Unsicherheit, die zu einem Konflikt in einer Sachdiskussion wie auch in einer persönlichen Diskussion führt. Diese Unsicherheit kann verschiedene Aspekte beinhalten. Einerseits die Unsicherheit im eigenen Auftreten, des Status in der Gruppe, des Erfolg einer Idee oder des verfolgten Ziels.
Im Idealfall überlegt man sich bereits vor dem Herantragen eines Konfliktes an eine andere Person, was man damit erreichen will, ob es sich der Konflikt lohnt oder ob man einfach nur der Ansicht ist, dass wenn das Gegenüber Recht haben könnte, ein Grund für die v. g. Aspekte der Unsicherheit vorliegen. Dieser Idealfall dürfte nur in sehr geringem Maße vorkommen, da wir uns von Emotionen lenken lassen und in einer Art Schutz- oder Beschützerinstinkt, meinen eigene Ziele, Gruppen, Personen als auch sich selbst verteidigen zu müssen (ob nun ein Angriff vorliegt oder nicht).
Daher ist für mich die auslösende Partei des Konflikts im ersten Schritt zur Annäherung nicht der Hauptaspekt. Wenn es dem gelingt, an den der Konflikt herangetragen wird, dessen Ansicht oder Person das Ziel der Konfliktäußerung ist, die Dynamik aus dem Konflikt zu nehmen, kann oftmals eine Eskalation verhindert werden. Die Quote derer die, darüber nachdenken ist höher, als denen, denen es gelingt, aber es ist den Versuch wert.
Wie nun? Nun zunächst eigene Emotionen herunterfahren (die gängigen Hinweise, tief durchatmen bis 100 zählen haben durchaus ihren Sinn), versuchen die Situation zu erfassen. Wo ist meine Position, was verfolge ich damit. Das ist der einfache Teil, der weitaus schwierigere ist, zu erfassen, was das Gegenüber für eine Position hat, was dieser damit erreichen möchte. Es nennt sich Verständnis, Verständnis für eine Gegenposition kann durchaus zum Überdenken der eigenen Positionen führen.
Die Kunst ist, wenn man zu dieser Erkenntnis gelangt sein sollte, diese in eine kommunikative Form zu bringen. Wie schaffe ich es, meine Ansicht bzw. auch geänderte Ansicht so darzustellen, ohne den Konflikt zu eskalieren zu lassen. Es gehört eine ordentliche Position von Gelassenheit dazu und das eigentliche Ziel, den sachlichen, nicht den persönlichen Konflikt zu verfolgen. Eine Garantie gibt es nicht, man kann es nur versuchen.
Jede Kritik hat ihren Grund, unabhängig von der Art wie sie kommuniziert wurde.
Es kann durchaus schwerfallen, aber sehr hilfreich sein, wenn man versucht, den Grund für den an die eigene Person herangetragenen Konflikt zu sehen, die Ursache eben. Zunächst schadet es nichts, sich selbst zu überprüfen:
- Besteht der Fall, dass mein Gegenüber Recht haben könnte (unabhängig von der Art und Weise, wie er mit mir kommuniziert).
- Habe ich selbst durch eine meiner Äußerungen dazu beigetragen, dass nun ein direkter Konflikt mit anderen besteht.
- Wird meine Position sachlich angegriffen, oder ich selbst. Im ersteren Falle, ärgert mich schlichtweg, dass ich keine Widerlegung parat habe?
Ich finde Selbstkritik durchaus angebracht, es hilft sehr sich von der Wirkung der Kommunikation zu befreien, wenn diese nicht annehmbar erscheint. Sich selbst darüber klar zu werden, dass man nicht in jedem Fall Recht hat, eigene Handlungsweisungen durchaus zu kritisieren sind und vermeintliche Angriffe vielleicht auch nur Hinweise sind, ist ein wichtiger Schritt. Wenn ich mir über meine Position ziemlich sicher bin, fragen:
- habe ich mein Anliegen unverständlich oder missverständlich formuliert
- kann man meine Ansichten, meine Äußerung fehlinterpretieren
- ist die Äußerung meines Gegenübers wirklich Welten von meiner eigenen Ansicht entfernt
- haben unsere Ansichten Gemeinsamkeiten.
Eine hohe Zahl von Konflikten lässt sich tatsächlich auf Missverständnisse und Unverständnis zurückführen, so besteht die Chance die Ursache zu erkennen, bevor der Konflikt eine Chance hat zu eskalieren. Das ist die leichte Form der Konfliktlösung, wenn es gelingt, das Missverständnis und Unverständnis zu erklären, keinesfalls sollte man den anderen in eine Negativposition bringen, also nicht: Hättest du darüber nachgedacht, wäre dir aufgefallen…. sondern eher … ist dir aufgefallen, dass…. ;-).
Unmittelbare Reaktion ist nicht unbedingt zu empfehlen.
Schließt sich unmittelbar an Schritt 1 an, einen Grund für einen Konflikt in Sekunden zu erfassen, ist nur den wenigsten auf unserem Planeten gegeben, die Mehrzahl braucht dafür Zeit. Einerseits um den Grund zu erkunden und andererseits um nicht einem Rechtfertigungszwang zu erliegen, in dem man es dem Gegenüber in gleicher Weise antwortet. Ergebnis ist Eskalation, andere fühlen sich genötigt, sich einzumischen, ob nun zu vermitteln oder sich auf eine Seite der am Konflikt Beteiligten zu begeben.
- Zeit für die Erwiderung im Konflikt nehmen, direkte Reaktionen lösen oft eine Eskalation aus.
- Dem Zwang zur Rechtfertigung besser nicht nachgeben.
- Nicht in gleicher Art und Weise antworten.
Also überlegen, wenn meine Ansicht die Ursache für den Konflikt ist, kann Erklärung des Sachverhaltes und meiner Sichtweise helfen, Fehlen sollte dabei nicht der Hinweis, dass verschiedene Ansichten durchaus zu einem konstruktiven Weg führen können. Ich empfinde es als wichtig, zunächst positiv zu kommunizieren, Sachlage schildern, Argumente aufführen, Erklärungen bieten, das nimmt der Situation die Schärfe. Wenn ich mit der Art und Weise der Kommunikation nicht zufrieden bin, wenn sie mich gar verletzt hat, sollte ich das am Ende mit einer Bitte, dies nicht zu wiederholen erwähnen. Wenn ich diesen Aspekt zum Anfang aufführe, werden die Argumente und Erklärungen überlesen und man ist bei der Eskalation. Wenn ich nur auf die Art und Weise reagiere, übertrage ich selbst den Konflikt auf die Person und belasse ihn nicht beim Sachverhalt.
In keinem Falle sollte man der Ansicht sein, wenn man Art und Weise der Kommunikation kritisiert, diese zu übernehmen und dann trotzdem die Kritik an der Kommunikation anzubringen.
Wie hoch ist meine eigene Erwartungshaltung an mein Gegenüber, kann ich diese selbst erfüllen?
Ich hatte es anfangs erwähnt, jeder kommuniziert in einer anderen Form, das differenziert weiterhin mit der Plattform die genutzt wird. Lässt diese nur kurze Nachrichten zu, kann ich durchaus sehr viel missverstehen. (Twitter und andere Kurznachrichtendienste sind für Konfliktmanagement ungeeignet!!).
- Welche Reaktion erwarte ich von meinem Gegenüber?
- Ist das gewählte Kommunikationsmittel, die gewählte Kommunikationsplattform richtig?
Wie fühle ich mich selbst, fühle ich mich durch die Äußerung getroffen oder schmerzt es nur, dass meine Ansicht sachlich angegriffen wird und ich nicht gleich die passende Erwiderung habe. Kann ich jemanden ins Vertrauen ziehen, wer kann mir bei der Bewältigung der Sache helfen.
- Kann ich auf die Äußerung sachlich antworten?
- Fühle ich mich angegriffen?
- Bin ich der Ansicht, dass der Angriff meiner Person oder meiner Ansicht gilt?
Nicht jeder, der mir in einer in meinen Augen ungeeigneten Weise begegnet, verfolgt dies aus persönlichen Motiven, es kann die Art und Weise der Kommunikation sein, die man stetig anwendet. Einerseits kann der andere durchaus Recht haben bzw. zumindest mit einem Teilaspekt, gelingt es Gemeinsamkeiten zu finden? Um von ihnen ausgehend die jeweiligen Ansichten gegenüber zu stellen, ohne das der Konflikt eskaliert. Man kann auch hierzu durchaus andere für die Klärung der sachlichen Fragen ins Boot ziehen.
- Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen mir und meinem Gegenüber?
- Hat der andere einfach Recht?
- Kann ich andere zur Beantwortung dieser Fragen mit ins Boot ziehen.
Die eigene Überheblichkeit als Ursache für Kommunikationskonflikte
Andererseits ist es oft so, dass man von anderen eine Form der Kommunikation erwartet, die nicht nur Knigge etc. betrifft, sondern auch die richtige Anwendung von Rechtschreibung und Grammatik erwartet. Bemerkungen in dieser Richtung können, selbst wenn sie gut gemeint sind, sehr tief verletzen, da sich das Gegenüber über diese Schwäche durchaus bewusst ist. Ich halte es persönlich für Bildungsdiskriminierung, wenn man derartig verfährt. Durch derartiges Handeln bringt man seine eigene Überlegenheit zum Ausdruck, so dass sich das Gegenüber einfach mies fühlen muss.
Die Erwartung der Erklärung von Vorgängen und Sachverhalten, von deren Bekanntheit man ausgeht, ist auch ein ähnlicher Fall. Der Vorwurf des Nichtwissens wird immer zielgenau treffen. Besser ist es, positiv zu kommunizieren, Fachbegriffe sachlich zu erläutern und auch noch einmal auf vielleicht noch nicht verstandene Zusammenhänge einzugehen. Erklärungen liefern ist anstrengend, es lohnt sich jedoch.
Bestehende persönliche Differenzen bei Sachdiskussionen aus dem Spiel lassen
Ein Konflikt zu lösen, hört sich leichter an als es ist. Erst wenn es gelingt, dass die Beteiligten persönliche Differenzen aus der Sachlage herauslassen und andere Ansichten respektieren können, was nicht akzeptieren bedeutet, erst dann kann man langsam in vielen Schritten eine Angleichung der Ansichten versuchen.
Es hat keinen Sinn über eine Sachlage zu diskutieren, wenn persönliche Differenzen weiter bestehen – da diese dann immer wieder bewusst und auch unbewusst eingebracht werden. Es ist darüber hinaus auch von Dritten nicht hilfreich, eine Sachdiskussion auf bestehende persönliche Konflikte der Beteiligten bzw. eines Konfliktes des Dritten mit einem der Beteiligten oder beiden zu lenken.
Ein sachlicher Streit kann kontrovers geführt werden, er wird oftmals auch für eine Zeitspanne unterbrochen, in den meisten Fällen sind die Streitpartner sich selbst nicht so spinne feind, wie man es aufgrund der Kommunikation kennt. Spätestens, wenn beide beim nächsten Thema gemeinsam streiten, ist klar, dass sie sich in der Sache nicht einig sind, aber nicht auf persönlicher Ebene streiten.
Diese Form von Konflikten ist durchaus positiv zu sehen, da sie eine Weiterentwicklung von Positionen und das Hinterfragen von Argumenten beinhaltet. Ein Ziel, dass man sich am Ende über eine Sache einig sein muss, ist für mich das Ende jeder Individualität. Persönlich halte ich nicht viel von Konsensbildung, da sie den bestehenden Pluralismus in einer Sache kein Abbild liefert, mir sind demokratische Entscheidungen in Sachfragen eindeutig lieber. Lernen kann man, diese zu akzeptieren, bis zu durch eine andere Entscheidung überholt sind.
Es war ein mal ein Troll auf einer einsamen Liste…
Ohne Frage, wird jemand beleidigt oder wie ich es meist bezeichne, verbal zerstückelt, braucht der-/oder diejenige unsere Unterstützung. Es gibt immer wieder das Märchen davon, dass man derartige Trolle nicht füttern soll, dann beruhigen sie sich. Das Gegenteil ist der Fall, sie werden bestätigt darin, dass wenn sie auftauchen, die Kommunikation endet. Aufgrund der fehlenden Gegenwehr verleiht ihnen das eine Art Machtposition, man könnte es auch als verzweifelten Versuch, beachtet zu werden, interpretieren.
Unabhängig davon sollte man sich in diesen Fällen einmischen, ich würde hierzu die positive Weise bevorzugen. Das äußert sich darin, dass man einerseits die Ansichten desjenigen, der direkt angegriffen wurde, versucht sachlich aufzugreifen, um die Diskussion in andere Bahnen zu lenken. Das äußert sich auch darin, die Vorwürfe zu entkräften durch positive Darstellung der Person, wenn einem das möglich ist.
Ich rate nicht dazu, den Angreifenden selbst mit Vorwürfen zu konfrontieren, da dies dazu führt, dass die Angriffe weiter Bestand haben und eher eine relativierende Haltung eingenommen wird. In jedem Fall sollte man sich sein Eingreifen gut überlegen, weniger ist meist mehr.
Bewertung und Einschätzung von Äußerungen als argumentlose Verstärkung von Konflikten
Positiv ist immer die sachliche Fortführung im Thema bei einem Konflikt zu sehen, aber leider werden gar zu gerne Ansichten ohne Begründung positiv oder negativ bewertet. Ich mag persönlich +1 überhaupt nicht weder bei Mails noch bei Twitter. Es hat für mich keine Aussagekraft, möchte man nun der Argumentation, der Ansicht oder der persönlichen Darstellung folgen. Fragezeichen. Kann man meiner Ansicht auch lassen. Was ändert es? Vor allem wird dieses Mittel inflationär genutzt, so dass ohnehin jede Wirkung verpufft.
Weiterhin gibt es die belehrenden Kommentare, die nicht müde werden, ihre Vorstellungen von einer Kommunikation auf Teufel komm heraus durchsetzen wollen. Ja, ich bin davon regelmäßig genervt, dieses säuselnde Friede-Freude-Eierkuchenland ist nicht existent. Konflikte und Auseinandersetzungen gehören zu unserem Leben, sie sind der Garant dafür, dass wir uns weiterentwickeln, eigene Thesen in Frage stellen und nicht eben zu allem Ja und Amen sagen. Es kommt nicht auf die Konfliktvermeidung, sondern auf den Umgang mit Konflikten an.
Darüber hinaus ist für mich eine verklausulierte Ablehnung von Personen und Ansichten, zu der oftmals gerade die neigen, die sehr viel Wert auf eine annehmbare Kommunikation legen, noch weniger zu ertragen, als der direkte Angriff. Die damit einhergehende Überheblichkeit im Verklausulieren trifft ebenso das Ziel wie der direkte Angriff, ist aber schwerer erkennbar und verfolgbar. Aus diesem Grunde werde ich niemals irgendwelchen Verhaltenskodexen zustimmen, sie greifen nie weit genug und bieten gerade die Schlupflöcher, die sonst nicht vorhanden sind. Je mehr man eine Sache definiert, desto auslegbarer macht man Handlungsweisen. Was ist es wert, dass man sich an den Verhaltenskodex hält und doch seine Ansicht und Bewertungen in vollendeter rhetorischer Sprache abgibt?
Persönliche Konflikte sind heiße Eisen, an denen man sich leicht die Finger verbrennt
Ein persönlicher Konflikt erfordert viel Fingerspitzengefühl und vor allem ein vertretbares Maß an Neutralität. Es gibt hierzu kein Patentrezept, Konfliktlösung, wenn sich ein Konflikt überhaupt lösen lässt, ist ein Prozess, kein Tageswerk, das verschiedene Schritte braucht, damit die Beteiligten sich selbst annähern, man sollte keine hohen Ziele setzen.
Zunächst das Wichtigste überhaupt, die Beteiligten müssen es selbst wollen, dass sich die Situation ändert, wenn das abgelehnt wird, auf eigener Position von vornherein bestanden wird, haben gemeinsame Gespräche mit den Beteiligten keinen Sinn, dann eher Einzelgespräche suchen, um Gemeinsamkeiten festzustellen.
- Alle Beteiligten bei einem persönlichen Konflikt müssen das Ziel verfolgen, dass sich die Situation verbessert, unabhängig von eigenen Vorstellungen.
- Persönliche Konflikte lassen sich im Beisein neutraler Personen besser erklären, weil man mindestens einen unbeteiligten Zuhörer hat, der notfalls bei einer drohenden Eskalation
- Das Ziel eines Gesprächs sollte nicht in der Lösung des Konfliktes manifestiert werden, eine zu hohe Erwartungshaltung nimmt Raum für die Annäherung der beteiligten Seiten an einem Konflikt.
Aus meiner Erfahrung heraus ist es für die beteiligten Seiten wichtig, dass man nicht mit dem Schuldprinzip arbeitet. Meiner Meinung nach gibt es keine Schuld, die jemand alleine trägt, es sind Situationen, Umstände, bestehenden Querverbindungen, die einen Konflikt begünstigen. Daher sollte man sich der Situation zu wenden, wie wird diese von den Beteiligten gesehen, welche Umstände können eine Rolle gespielt haben, waren u.U. andere Personen indirekt am Konflikt beteiligt? Jeder der Beteiligten sollte die Möglichkeit haben, die Situation und Umstände aus seiner Sicht zu schildern. Hier werden sich in jedem Falle Gemeinsamkeiten ergeben, auf die man eingehen kann.
Von den Gemeinsamkeiten aus, gilt es die Umstände zu beleuchten, das Verständnis des jeweilig anderen zur Erklärung seines Gegenübers zu hinterfragen. Dies sollte von einer neutralen Person erfolgen, in einem Gespräch, das den Beteiligten genügend Feedbackmöglichkeiten bietet. Bei persönlichen Konflikten sind Vermittler eher erfolgreich, als wenn man es direkt versucht. Es ist sehr wichtig Geduld zu zeigen und diese auf die am Konflikt Beteiligten zu übertragen, Zwischenschritte aus einem mehr oder weniger kurzen Gespräch führen eher zu Ergebnissen, als wenn man den Anspruch verfolgt, mit einer Lösung aus dem Gespräch herauszugehen. Wenn sich zeigt, dass Angleichungen an Positionen bereits erkennbar sind, kann man empfehlen, dass direkte Gespräch zu führen, dazwischen sollte mindestens ein Tag und eine Nacht liegen.
Sehr wichtig ist, dass man nicht zu viel erwartet, andere Menschen werden sich nicht ändern, weil sie der eigenen Erwartungshaltung nicht entsprechen. Ziel kann nur sein, eigene Erwartungen herunterzuschrauben, im gleichen oder höheren Verhältnis, wie sich Handlungsweisen des Gegenübers ändern. Ich kann nicht empfehlen, in ein Gespräch, dass zum Konfliktmanagement dient, mit der Erwartung hinein zu gehen, dass man Recht bekommt. Niedrige Erwartungshaltung führt eher zum Ziel, dass meines Erachtens bei persönlichen Konflikten keine Lösung sondern nur eine Angleichung der gegenseitigen Erwartungshaltungen und Handlungsweisen sein kann.
Was nicht fehlen sollte, wenn man sich auf der Erfolgsschiene glaubt, ein Gespräch zwischen den am Konflikt Beteiligten, ohne Teilnahme Dritter. Es lässt die Möglichkeit, dass bei einem ähnlichen Konflikt oder Handlungsweise die Beteiligten eher vor der Offenbarung des Konflikts direkt die Klärung suchen.
Schlusswort – weil es kein Roman werden soll
Vielleicht hätte ich mir auch die ganzen Seiten sparen können, aber diese Ausführlichkeit war mir wichtig. Ebenso wichtig ist mir, zu sagen, dass ich mich auch nicht in jedem Fall an die von mir beschriebenen Schritte halte. Daher noch einmal die Kurzzusammenfassung:
- Jeder ist ein Mensch, der in seiner Individualität einzigartig ist, dies kann bedeuten, dass Verhaltensweisen einem fremd sind.
- Es gibt keine Verpflichtung eines anderen, eigenen Ansprüchen zu genügen.
- Jeder Konflikt hat eine Ursache, je schneller man diese bereit ist, zu erkennen, desto schneller kann man sich annähern.
- Reaktionen auf Äußerungen eher überlegen, als direkt reagieren.
- Jeder macht Fehler, schwer ist es, dies bei sich selbst einzugestehen.
- Man kann Hilfe bei der Konfliktannäherung annehmen, diese sollte im Idealfall sich neutral verhalten.
- Niemand muss sich Beleidigungen und persönliche Angriffe gefallen lassen, sie werden allerdings auch nicht besser, wenn man sie selbst wiederholt.
- Andere unterstützen ja, sich auf die Seite eines Konfliktes ohne ausreichende Informationen schlagen, besser überlegen.
- Gerade bei Konflikten ist die emotionale Belastung sehr hoch, daher neigen wir dazu, uns unbewusst manipulieren zu lassen, wir werden zu Werkzeugen der Konfliktpartner oder Dritten, die sich einmischen.
- Konflikte in der Sache sind positiv, ohne Konflikte würden wir uns nicht gesellschaftlich weiterentwickeln, eine Welt, in der alle einer Meinung sind, würde Stillstand bedeuten.
Wer jetzt fragt, woher ich meine Weisheiten nehme, Lebensweisheiten. Ich weiß was Manipulation bedeutet und ich kann sie mittlerweile gut erkennen. Das lernt man, wenn man mit manipulierenden Menschen aufwächst. Darüber hinaus haben mir diese Lebensweisheiten auch bei meinem beruflichen Leben geholfen, in dem es darum ging, Fakten aus aktenfüllende Diskussionen herauszulösen, um Wege der Einigung bzw. der Verteidigung in einer Sache zu finden.
Das ist die Kommunikation wie ich sie sehe, erlebe und es gefällt mir nicht, wie wir miteinander umgehen, mir gefällt auch nicht, dass man davon ausgeht, dass wenn alle lieb und nett zueinander sind, Streit ausbleibt. Abgesehen, davon, dass ich Konflikt und Streit auch positiv sehe, führt dies dazu, dass wir miteinander kommunizieren, ohne uns etwas zu sagen. Ist nicht meine Vision von einer Gesellschaft, in der ich leben will. Es kommt auf den Umgang mit den Konflikten an, nicht auf die Vermeidung….